Sonntag, 25. Mai 2014

Im Deutschen Theater



Am Dienstag hatte ich meine angekündigte Führung durch das Deutsche Theater und die angrenzenden Kammerspiele. Vieles, vor allem die Technik, ist natürlich längst modernisiert, aber es gibt doch so manches, das noch den Geist der damaligen Zeit atmet. Und es war auch schön, mal wieder Bühnenluft zu schnuppern.






Leider sind die meisten Informationen über die Verhältnisse im Deutschen Theater um das Jahr 1926 herum nicht mehr vorhanden. Vieles ist im Krieg verloren gegangen oder wurde ohnehin nie systematisch aufbewahrt. Was bedeutet, dass mein Roman in manchen Punkten auf Mutmaßungen beruhen muss oder auf Vergleiche mit anderen Theatern jener Zeit angewiesen ist. Nun ja, noch habe ich einige Asse im Ärmel.

Ansonsten kämpfe ich mich tapfer durch Schauspielerbiografien, unter anderem von Alexander Moissi, Eduard von Winterstein, Elisabeth Bergner, Paul Wegener, Alexander Granach, Helene Thimig, Ernst Deutsch, Emil Jannings, Tilla Durieux, Werner Krauss, Fritz Kortner, Heinrich George und Gertrud Eysoldt. Leider bestehen die meisten aus einer langweiligen Aufzählung der gespielten Rollen, den Kritiken dazu und ermüdenden Anekdoten. Nicht mal der Mensch, um den es in den jeweiligen Büchern geht, wird dadurch erhellt, geschweige denn der Alltag am Theater. Einzig bei Eduard von Winterstein erfahre ich wenigstens hier und da etwas über die Probensituation.

Nebenbei befasse ich mich mit Zauberkunststücken, Akrobatik und Pantomime, da ich, während ich den Krimi plane, mit meinem Hauskomponisten Uli Pohl an einem Musical für Schauspieler, Sänger und Akrobaten arbeite. An zwei großen Projekten gleichzeitig zu schreiben, geht nicht, aber für eins zu recherchieren und derweil für das andere zu schreiben, schon. Zumal man nicht den ganzen Tag bühnentechnische Bücher wälzen kann, ohne blöd im Kopf zu werden.

Übrigens: Während dieser Artikel automatisch eingestellt wird, befinde ich mich gerade auf der Rückfahrt von Nürnberg, wo ich im Rahmen der Criminale, des größten deutschen Krimifestivals, gelesen habe. Meine Eindrücke davon gibt’s dann am nächsten Wochenende an dieser Stelle.

Ach ja, falls du dich wunderst, weshalb dieser Beitrag schon um 15:00 Uhr ins Netz gestellt wurde: Nachdem Tausende von Fans dieses Blogs in Sprechchören unter meinem Fenster ein früheres Erscheinen forderten ... ähm ... also gut, bleibe ich bei der Wahrheit: Auf Wunsch einer einzelnen Dame, die das Neueste aus dem Autorenleben gern beim Kaffeetrinken konsumieren möchte, erscheinen die Beiträge künftig immer sonntags um 15:00 Uhr. Ja, hier wird der individuelle Fan noch wie ein König respektive eine Königin behandelt.
 

1 Kommentar:

  1. Die Königin bedankt sich -und lässt sich ab jetzt, sonntags um drei, Sahneschnitten und deine Texte auf der Zunge zergehen.

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Vielen Dank für deinen Kommentar. Sobald ich ihn geprüft habe, schalte ich ihn frei.

Viele Grüße

Gunnar