Schottland ist meine zweite
Heimat; ich habe dort zwei Jahre lang gelebt und bereise dieses wunderschöne
Land seit etwa fünfundzwanzig Jahren immer wieder. Deshalb bin ich in den
vergangenen Wochen des Öfteren gefragt worden, wie ich über das Referendum über
Schottlands Unabhängigkeit denke. Um es vorweg zu nehmen: Ich finde das Ergebnis
in Ordnung, es sorgt sicher für Stabilität, ich muss allerdings auch zugeben,
dass es mich interessiert hätte, was die Schotten aus dieser historischen
Chance gemacht hätten und wie sie ihren eigenen Weg gegangen wären. Vielleicht
hätten sie noch mehr gute Ideen umgesetzt wie die, dass alte Menschen in ganz
Schottland kostenlos öffentliche Verkehrsmittel benutzen dürfen, etwas, was es
beispielsweise in England nicht gibt.
Sonntag, 28. September 2014
Sonntag, 21. September 2014
Qualitätsjournalismus
Es bringt einem selten Applaus
ein, gegen den Zeitgeist zu kämpfen, erst recht nicht, wenn man dabei Leuten
auf die Zehen tritt, die dieses nicht gewohnt sind. Als ich jung war, war
jeder, der es wagte, die Herrschenden zu kritisieren, ein „Kommunist“ oder
„kommunistisch gesteuert“, wie eine schöne Wortschöpfung der Siebziger lautete.
Heute, da die Kritiker von damals selbst an den Schalthebeln der Macht sitzen,
ist jeder, der es wagt, die Herrschenden und insbesondere die feministische
Ideologie zu kritisieren, „rechts“ oder „homophob“. Sicher, ich verstehe schon,
dass jemandem, der keine Argumente hat und seine Pfründe verteidigen will,
nichts anderes übrig bleibt, als Kritiker zu dämonisieren, aber es ist nun mal
nicht besonders originell.
Sonntag, 14. September 2014
Fantasy für Erwachsene
Ich gebe zu, wenn ein großer
Rummel um Bücher oder Filme veranstaltet wird, macht mich das misstrauisch.
Dabei habe ich überhaupt kein elitäres Kunstverständnis. Aber wenn etwas mit
viel Werbeaufwand in den Markt gedrückt wird, vermute ich immer, dass die
Substanz des betreffenden Werkes entsprechend gering ist, und mache einen Bogen
darum. Und in neunzig Prozent der Fälle liege ich damit sicher nicht falsch.
Natürlich ist die Konsequenz
meines Verhalten, dass ich die zehn Prozent bejubelter Werke, die dennoch echte
Perlen sind, erst mit Verspätung für mich entdecke. Bei Harry Potter ging es
mir so, und aktuell gerade mit George R. R. Martins Fantasyserie „Das Lied von
Eis und Feuer“ (als TV-Serie, die ich allerdings nicht gesehen habe, unter dem
Titel „Game of Thrones“ ausgestrahlt).
Sonntag, 7. September 2014
Ich schreibe in Schichten
Wenn ich den Äußerungen von
Kollegen glauben darf, ist meine Art zu schreiben eher ungewöhnlich. Ich
schreibe nämlich in Schichten. Das bedeutet nichts anderes, als dass ich mich,
während ich die erste Fassung eines Romans erarbeite, an keiner Schwierigkeit
lange aufhalte, sondern die betreffende Stelle offen lasse und Platzhalter
einfüge: drei Punkte, eine Leerzeile, eine kurze Anmerkung in Klammern, damit
ich mich beim Überarbeiten daran erinnere, worauf ich hinaus wollte.
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