Mein „Männerbuch“ Verwundbar sind wir und ungestüm ist veröffentlicht und
hat einige recht gute Kritiken bekommen. Darüber hinaus haben mich aufgrund der
darin enthaltenen Geschichten vermehrt Betroffene angesprochen und die
Vorkommnisse, die ich beschreibe, bestätigt, worüber ich mich natürlich
besonders freue. Überhaupt habe ich in letzter Zeit einige sympathische
Menschen kennengelernt, die das gleiche Unbehagen wie ich angesichts einer
zunehmend totalitärer werdenden Ideologie verspüren.
Beim Aufräumen des Materials, das
ich für das Buch im Laufe der letzten vier Jahre gesichtet habe, sind mir
einige Zitate von Feministinnen in die Hände gefallen, die ich nicht in den
Geschichten verwendet habe, die aber zu schade sind, um sie gnädig ins Dunkel
der Geschichte zu entlassen. Ich finde, man muss solche Bösartigkeiten ans
Licht der Öffentlichkeit zerren.
Zunächst Zitate aus zwei eher
belanglosen Büchern, über die ich damals mehr zufällig gestolpert bin, die aber
symptomatisch dafür sind, wie in unserer Gesellschaft über Männer und Jungen geredet
und geschrieben wird:
Katharina Martin und Barbara
Schervier-Legewie schaffen es in Single-Mom,
das ganze Ausmaß ihrer Bigotterie über entsorgte Väter in zwei aufeinander
folgenden Sätzen auf den Punkt zu bringen: „Spätestens
jedes zweite Wochenende steht er [der Expartner] vor der Tür. Reißt alte Wunden
auf. Oder konfrontiert seine Exfrau mit seinem vorwurfsvollen, leidenden Blick,
der sagt: „Wie konntest du uns das nur antun?“ Mit anderen Worten: Ein und
dieselbe Situation bedeutet für die Frau eine Verwundung („reißt alte Wunden
auf“), während die Schmerzen des Mannes selbstredend eingebildet sind
(„leidender Blick“).
Katja Leyrer zeigt in Hilfe! Mein Sohn wird ein Macker, was
wahre Mutterliebe bedeutet: „Dennoch geht
es [meinem Sohn] schlechter als seinen Schwestern, und das muss auch so sein.
(...) Wir müssen unseren männlichen Kindern etwas wegnehmen, sie unterdrücken.“
Das einfühlsame Geschlecht hat gesprochen.
Germaine Greer wird ja als
feministische Vordenkerin gehandelt, und sie schießt für mich in Die ganze Frau den Vogel ab. Es geht los
mit der kitschigen Überhöhung weiblicher Liebesfähigkeit: „Frauen (...) können einen Ort mit so herzzerreißender Leidenschaft lieben,
dass sie jede Nacht davon träumen.“ (S. 308).
Weiter mit ihrer Beschreibung,
weshalb Frauen so ein schweres Leben führen: „[Shoppen-Gehen] ist harte Arbeit: zum Supermarkt fahren, auf dem
vorgesehenen Parkplatz parken, einen Einkaufswagen finden, nach den gewünschten
Waren suchen, sie in den Einkaufswagen laden ...“ (S. 185 ff) Ich würd’
noch hinzufügen: Den rechten Fuß vorsetzen, den linken Fuß vorsetzen, einatmen,
ausatmen ... Man kann sich gar nicht vorstellen, wie viel Leid in so einem
Shoppingvormittag steckt, gell?
Und hier noch meine
Lieblingsstelle von all dem widerlichen Zeug, das ich mir während meiner
Recherche durchlesen musste: „Die meisten
männlichen Homosexuellen erkennen ihre Orientierung im Laufe wahlloser
sexueller Kontakte, viele Frauen müssen sich jedoch in eine andere Frau
verlieben, um sich selbst als Lesbierin zu identifizieren.“ (S. 312) Schön,
dass wir das mal klargestellt haben!
So weit die Aufräumarbeit; ich
bin froh, dass ich mich nicht länger mit dieser Mischung aus
Selbstgerechtigkeit und Männerhass beschäftigen muss, weil das Lesen derartiger
Lektüre mit der Zeit aufs Gemüt schlägt.
Zum Abschluss möchte ich die
Gelegenheit nutzen, um ein paar Zitate aus Rezensionen zu meinem Buch zu bringen:
„Ein Buch über die Seele der
Männer.“ (Emannzer)
„Gunnar Kunz schafft es hier,
durch einen ständigen Perspektivwechsel das Leid der Beteiligten „der anderen
Seite“ gefühlvoll zu vermitteln.“ (Amazon)
„All diese Geschichten werden in der von Kunz gewohnten
Eindringlichkeit und sprachlichen Brillanz präsentiert.“ (Genderama)
Eine ausführliche Rezension gibt es im Pelzblog.
Eine ausführliche Rezension gibt es im Pelzblog.
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Gunnar